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In Zeiten der Krise - Vorbereitung der Nachfolge
Krisen beinhalten Chancen und Risiken. Wir möchten Ihnen hier einige Hinweise geben, wie Sie Ihre Nachfolge auch in Zeiten der Krise positiv vorbereiten können.
Die Corona-Pandemie führt in den meisten Unternehmen zu Umsatzverlusten und Ertragsausfällen. Die Prognosen sagen für 2020 eine Rezession auch in der DACH-Region voraus, die im Laufe der nächsten ein bis zwei Jahren wieder ausgeglichen werden dürfte. Der schlechtere Jahresabschluss wird daher erklärbar sein und einen Interessenten und späteren Nachfolger nicht verwundern.
Nutzen Sie die Situation, indem Sie in Ihrem Unternehmen grundlegend «aufräumen» und die Firma sowie die Produkte und Dienstleistungen noch besser aufstellen, um in der Zukunft höhere Erträge zu erwirtschaften und es optimal auf eine Nachfolge vorzubereiten. Diese Aktion betrifft unterschiedliche Bereiche, hier eine kleine Auswahl:
1. Bilanz
Decken Sie alle Risiken auf, die sich in den letzten Jahren gebildet haben und bilden Sie Vorsorge für zukünftige Risken. Bewerten Sie Ihre Lager mit realistischen Werten und versuchen Sie die sogenannten «stillen Reserven» so weit als möglich zu reduzieren. Erträgen aus dieser Position sind in der Regel schwer zu realisieren. Sollten sich Erträge ergeben, ist es meist besser diese zu versteuern [zumal die Steuern in 2020 wahrscheinlich geringer ausfallen werden] und dafür die Substanz der Unternehmung zu erhöhen.
Reduzieren Sie die Bilanz um nicht-betriebsnotwendige Positionen und lagern Sie Vermögenswerte aus, die Sie im Rahmen der Nachfolge nicht veräussern möchten (z.B. Immobilien, Beteiligungen etc.). Falls machbar wäre jetzt auch der richtige Zeitpunkt um Pensionsverpflichtungen der Unternehmung gegenüber Eigentümern oder Mitarbeitern abzulösen. Insbesondere diese Position führt häufig dazu, dass es nicht zu einem share-deal (= Veräusserung der Unternehmung) sondern zu einem asset-deal (= Veräusserung der Vermögenswerte der Unternehmung) mit eher schlechteren Ergebnissen kommt.
2. Personal
Machen Sie sich Gedanken, welche Mitarbeiter nicht in ausreichendem Masse zu den Ergebnissen der Unternehmung beitragen. Optimieren Sie durch eine Reorganisation die Leistungsfähigkeit der Unternehmung und senken Sie Kosten. Sollten Kündigungen unumgänglich sein, realisieren Sie diese nach der Krise. Gleiches gilt für Löhne: Vereinbaren Sie ggf. angepasste Lohnmodelle für die nächsten Jahre mit Mitarbeitern die ein nicht-leistungsgerechtes Saläre beziehen. Falls nicht anders möglich nehmen Sie Abfindungen in Kauf, wenn Sie die Kostenstruktur damit in Zukunft nachhaltig verbessern können.
3. Lieferanten
Vereinbaren Sie mit Ihren Lieferanten neue Preise und Zahlungskonditionen und fixieren Sie diese für einen längeren Zeitraum. Dies gilt auch für Versicherungen und Banken oder andere Dienstleister. Prüfen Sie, ob das Unternehmen die bisherigen Leistungen auch in Zukunft noch benötigt.
4. Miete
Sollten Sie Räumlichkeiten gemietet haben, ist vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt um bestehende Mietverträge Ihren Bedürfnissen anzupassen und Reduktionen bei den Mietkosten und Nebenkosten zu realisieren.
5. Sonstige Kostenarten
Prüfen Sie alle Kostenarten Ihres Unternehmens auf deren Notwendigkeit und, wenn diese gegeben ist, auf deren Höhe. Nutzen Sie diese Zeit um «Speck abzubauen» und trennen Sie sich auch von liebgewordenen Gewohnheiten.
6. IT
In Zeiten von Videokonferenzen und einem vermehrten IT-Gebrauch macht es Sinn, das bestehende System zu hinterfragen und evt. neue Tools zum effizienteren und qualitativ besseren Arbeiten anzuschaffen und einzurichten.
7. Verbesserung der Alleinstellungsmerkmale / USPs
Nutzen Sie die Zeit, um die USP (= unique selling proposition / Alleinstellungsmerkmale) der Unternehmung sowie der Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Investieren Sie Zeit und, falls nötig auch Geld in die weitere Entwicklung. Beantworten Sie die Frage: Wie kann der Kundennutzen durch Ihre Produkte und Dienstleistungen noch besser befriedigt werden?
Zusammenfassend sollte es Ihr Ziel sein, im Jahr der Krise aufzuräumen und die Unternehmung für die nächsten Jahre noch besser aufzustellen. Wenn sich das Ergebnis Ihrer Unternehmung durch diese Massnahmen im Jahr 2020 weiter verschlechtert, ist dies für Ihre Ausgangsposition nicht schädlich. Wichtiger ist, dass sich in Zukunft noch bessere Ergebnisse realisieren lassen – und zwar nachhaltig! Jeder Franken/Euro mehr an Ergebnis macht bei der Berechnung des Kaufpreises, je nach Branche, zwischen 5 und 10 Franken/Euro aus!
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